Frühlingsfest
Frühlingsfest
"Chag aviv", ist ein anderer Name fuer Pessach, und was lag daher naeher, jetzt ein Fruehlingskonzert im Klub "Schalom " der Juedischen Gemeinde Regensburg stattfinden zu lassen?
Am Sonntag, 2. April 2006, war dieses Fruehlingskonzert , gestaltet von der Klavierklasse von Inna Schur! Es war ein bunter Fruehlingsstrauss herrlicher Melodien. Und wie jeder Fruehlingsblumen-Strauss enthielt auch dieses Konzert erste zarte Knospen, erblühende Vorfrühlingsblumen, erste Vorboten des nahen Sommers und voll erblühte prächtige Exemplare.
Die bekannte Klavierlehrerin Inna Schur ist in Baku (Aserbeidschan) geboren und hat in St. Petersburg gelebt.Nun wohnt sie seit mehr als 10 Jahren in Regensburg und hat viele Klavierschüler um sich geschart. In der Jüdischen Gemeinde begleitet sie bei Konzerten im Klub "Schalom" oft die Sängerinnen auf dem Klavier. Die recht resolut und energisch wirkende Klavierlehrerin wird von ihren Schülern und Schülerinnen sehr respektiert, aber auch überwältigend geliebt. Die Schüler und Schülerinnen behandelt sie fast wie ihre Kinder Ð sie ist eben eine richtige "jiddische Mame".
Bevor das Konzert mit dem Vorspielen der Klavierschüler begann, begrü§te Herr Barsky alle Gäste recht herzlich. Es waren allein 3 Vorstandsmitglieder der jüdischen Gemeinde gekommen. Im Namen der Jüdischen Gemeinde Regensburg begrü§te Herr Rosengold, als Vorstandsmitglied, die Gäste mit den Worten: "Das Herz geht mir auf, wenn ich hier 25 Kinder und Jugendliche sehe, die uns heute so schöne Musik bieten werden. Einst wollte ich auch Klavier spielen lernen, aber die Klavierlehrerin war mir nicht sympathisch" Dann singt Herr Rosengold spontan " als ob ich Klavier spielen könnte". Mächtig lobt er dann den Klub "Schalom" für seine "Konsolidierung der Jüdischen Gemeinde". Darüberhinaus freut es Rosengold, dass das Klavierkonzert heute nicht nur russische Kompo -nisten enthalte, sondern ein breites Spektrum, bis Gershwin, biete, und wiederum so ein Beweis sei, wie gut sich die Jüdische Gemeinde in Regensburg integriere. Er lobt auch den anwesenden Rabbiner, Dannyel Morag, der viel Gutes tue, für die Gemeinde und nach au§en, durch die Hinführung an die jüdische Liturgie.
Danach erzählt der Rabbiner, Herr Dannyel Morag, über das Pessach-Fest, das an die Errettung aus der ägyptischen Gefangenschaft erinnern solle. Er erwähnt die 4 Rettungs-Formeln und weist daraufhin, dass es nicht nur auf die Befreiung aus einer Gefangenschaft ankomme, sondern auf die Möglichkeit, ein Leben nach der Thora führen zu können, das im Gebot gipfelt: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst ! " Er schildert dann noch den Seder-Abend und das Brauchtum, das nach der "Ordnung" dieses Tages gepflegt werde.
Dann beginnt das Konzert - ein furioses Programm aller Schwierigkeiten und aller Alters- Gruppen. Weil ja der gro§e Teil der Schüler/innen von Inna Schur nicht aus der Jüdischen Gemeinde kommt, ist das Konzert so auch - ganz im Sinne von Rosengold - eine wunder- bare Begegnung vieler Regensburger Bürger mit der Jüdischen Gemeinde. Nach dem Konzert können Interessierte sogar, begleitet vom Rabbiner Danny Morag, die Synagoge besichtigen.
" Musik vereint alle Menschen" meint Herr Rosengold zutreffend zum Start des Konzertes.
Es beginnt virtuos mit der Ouvertüre aus Die Hochzeit des Figaro von W.A.Mozart, gespielt von Christina und Stephanie Neppl. Danach spielen etliche der ganz jungen Schüler/innen: Jan Mirsky spielt Musette von L.Mozart, LinnŽa Raab spielt Tanz von A.Gödicke, danach Anton Bibikow mit Marsch von J. Leviten, dann Mina Ahl mit Sonatine Op. 36 Nr.1, 3. Satz, von M. Clementi, und schliesslich Zeno Schmid mit Scherz von W. Seliwanow. Nicht mehr zu den "Kleinen" gehört Alexandra Häuser, die Sonatine op. 36 Nr. 20, 1. Satz von A. Gödicke spielt. Die Altersgruppen sind ge- mischt, und so fährt die noch sehr junge Stefanie Dsjubak mit Walzer-Scherzo von D. Schostakowitsch fort. Dann spielt Lena Sauerer Die Clowns von D. Kabalewski, und Johann-Tarik Schlingensiepen spielt Marsch von S. Prokofjew. Im Trio spielen nun 6-händig Stefanie Dsjubak, Mina Ahl und Zeno Schmid The Princess Dances von El.Franklin Pike. Danach spielt Ilja Mirsky Tarantella von S. Prokofjew und Jurgita Damarkas Ein Junge geht und gähnt von V. Gawrilin. Es folgt Zug der Zwerge von E.Grieg, gespielt von Severin Schmid. Als letzter Auftritt vor der Pause spielen Ilja Mirsky, Jurgita Damarkas und Severin Schmid erst Alla Tarantella von P.Zilcher, und danach Drei kleine Ferkel von A.Churchil.
Nach der Pause, mit Speis und Trank für den Körper, gibt es dann wieder Nahrung für die Seele in Form von herrlichen Klavierstücken. Ann-Kathrin Müller beginnt mit Variationen über das Lied âDie Nachtigall von AlyabyevÕ von M. Glinka. Danach spielt Kristina Belsner Im Dorf von P. Tschaikowsky. Zu dritt spielen Karolina Bauer, Lauretta und Clarissa Gluth dann Dreyblatt von W.Fr. Bach. Johannes Gingele folgt mit Rondo von H.Götz, danach Victoria Will mit Sonate C-Dur, 3. Satz von J. Haydn , und Lauretta Gluth mit Impromptu op. 90 Nr. 2 Es-Dur von Fr.Schubert, und Karoline Bauer mit Fantasie-Impromptu op. 66 von Fr.Chopin. Zu dritt spielen Polina Danilowa, Victoria Will und Kristina Belsner In the Groove von R. Vandall. Timothi Poysti folgt mit I was Doing All Right von G.Gershwin. Karolina Bauer, Lauretta und Clarissa Gluth spielen dann Benodet Breeze von M. Cornick. Danach spielt Laura Leger Rhapsodie g-moll op. 79 Nr. 2 von J. Brahms. Polina Danilowa folgt mit C—rdoba von J. Albeniz. Danach spielt Nathanael Poysti Liebestraum von Fr. Liszt. Es folgen Polina Danilowa, Victoria Will und Kristina Belsner mit Marcia Festiva von H. Benker und schliesslich Laura Leger und Nathanael Poysti mit Souvenir de la Russie von J.Brahms.
Ein grossartiges Konzert, das alle Zuschauer zu Beifalls-Stürmen hinreisst. Wir danken Inna Schur und allen ihren Schülern und Schülerinnen herzlich für diesen Kunstgenuss!
Volodomir Barskyy
Leiter des Klub "Schalom"
Jüdische Gemeinde Regensburg
Prof. Dr. Roland Hornung
University Applied Sciences
Regensburg