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Konzert der Gruppe "Nikitov" in der Jüdischen Gemeinde Regensburg am 24. No

Konzert der Gruppe "Nikitov" in der Jüdischen Gemeinde Regensburg am 24. November 2005
" Mayn rue plats",

gewann mein besonderes Wohlwollen. " Mein Ruheplatz", dieses tief-traurige jiddische Lied beschreibt den Schmerz und das Leid der Juden im frühen 19. Jahrhundert und gipfelt im sehnsuchtsvollen Wunsch " mach siss mayn rueplats ". Gesungen und gespielt wurde dieses Lied im Rahmen eines Konzertes der Gruppe " Nikitov" ( aus Harlem in den Niederlanden ) in Regensburg im Kolpinghaus. Dieses Konzert fand statt mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung jüdi- scher Kultur und Tradition e.V. und der Jüdischen Gemeinde Regensburg und dem Generalkonsulat der Niederlande in München. Die Gruppe " Nikitov " besteht aus Niki Jacobs ( Gesang ), Jelle van Tongeren ( Gei- ge ), Adam Good ( Gitarre ) und Jason Sypher ( Kontrabass ). Diese drei energie " geladenen Instrumentalisten begleiten die temperamentvolle und mitreissende und begeisternde Sängerin Niki Jacobs, die die Zuhörer immer wieder zu frenetischem Applaus motiviert. Das Konzert steht unter dem Titel " Yiddish songs meet Gypsy Jazz" und erfüllt auch voll und ganz diese Ankündigung. Die frischen und unkonventionellen und neuen und ungewöhnlichen Arrangements von Niki Jacobs begeistern das Publikum und zeigen eine andere Perspektive jiddischer Lieder: Nicht so getragen und oft traurig, wie man sie sonst hört, sondern frisch und herzhaft, schnell und emotional bewegend. Der Song " Schabbes " wünscht Schabbes, Glück und Frieden für die ganz Welt ( " Schabbes sull sayn, jeden Tag Schabbes, Freylach sull sayn, jeden Tag Freylach, Scholem sull sayn, jeden Tag Scholem" …) . Eine Mutter singt ein Lied für ihren Sohn " Schlof scheyn, mayn Jingele". " Reyzele" ist ein Liebeslied über ein chassidisches Mädchen, das einen Goy liebt. Im sehr bekannten Lied " az der Rebbe tanzt" sind viele instrumentale, musikalische Einlagen eingebunden, virtuose Soli der drei Instrumentalisten. Es schliesst sich das ebenso bekannte " Tumbalalayka " an, dessen Vers " Freden sull sayn" mich stets tief berührt. Danach folgt das Lied " Lechaim, trink a bissele Wein"… Mich begeistert immer wieder der temperamentvolle Vortrag und stimmgewaltige Gesang von Niki, die sich rythmisch einfühlsam den Liedern angepasst tanzend über die Bühnen bewegt und die Zuhörer zu begeisterten Ovationen mitreisst. Zwischen den jiddischen Liedern gibt es einige instrumentale Musikstücke, zum Beispiel " a scheyne Hora" oder "Bessarabyanka ", ein traditionelles Stück, neu arrangiert und angereichert von Niki Jacobs, mit zahlreichen wunderbaren Improvisa- tionen der drei Instrumentalmusiker. Besonders in diesem Instrumentalstück konnten sich die drei energiegeladenen Solisten mit ihren grandiosen Improvisationen kreativ entfalten: Jelle van Tongeren, der hervorragende Virtuose auf der Geige, der einfühlsame Jason Sypher auf dem Kontrabass und der ausgezeichnete Adam Good virtuos auf der Gitarre ! Niki kombiniert dazu ihren grossartigen Gesang mit ihrer ausdrucksstarken Darstel- lungsgabe, sie ist ein furioses Temperament-Buendel, ein Ausbund von Musikalitaet !

Niki Jacobs ist eine junge Jüdin aus den Niederlanden. Sie hatte die drei Musiker zusammengeführt, von denen jeder seine eigene Stilrichtung mit sich bringt: Jason Sypher aus USA ( mit dem Kontrabass ) hat Hang zu Jazz und American Folk, der Violinist Jelle van Tongeren kommt u.a. vom Gypsy Jazz und Adam Good aus Brooklyn bringt Irish Folk, Jazz und Balkan-Musik in die Gruppe, die dieses reich- haltige Spektrum vielfältiger Musik-Richtungen in einer glücklichen Symbiose vereint.

Niki kann ihre jüdischen Wurzeln nicht verleugnen. Als Kind hatte sie gerne die Hebräischen Gebete ihrer Eltern gehört, hatte dann aber im Laufe der Jahre ihre Bindung zum Judentum gelockert. Als sie dann in Amsterdam und vor allem in New York City jiddisch lernte, und zur jiddischen Musik, zu jiddischen Liedern kam, fand sie so auf diesem Wege auch ihre jüdische Identität wieder und zurück zum Judentum. Mit " Dona, dona" " ein Lied, das das Grauen des 2. Weltkrieges beschreibt " klingt das wunderbare Konzert aus. Danke an diese Gruppe für ihr herrliches Konzert !

Prof.Dr. Roland Hornung
University of Applied Sciences
Regensburg
Volodimir Barskyy
Leiter des Klub " Schalom ”
Jüdische Gemeinde Regensburg
Regina Wagner am Nov. 24, 2005, midnight in Feste und Feiern

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